FEMALE INTERVENTION [2014]

FEMALE INTERVENTION

24.06. – 18.07.2014

Lichthof Ost in der Humboldt-Universität zu Berlin

Eröffnung am Dienstag, den 24. Juni 2014, 19.00 – 22.00 Uhr

Ausstellungsplakat
© Stoll & Wachall

Die Ausstellung Female Intervention widmet sich dem Thema Feminismus und will durch das Zusammenbringen verschiedener künstlerischer Positionen einen Anlass zur Diskussion der Stellung von Frauen in unserer Gesellschaft sowie, spezieller, im Kunstsystem bieten. Im Fokus stehen Künstlerinnen-Kollektive, die durch das überindividuelle Format andere Möglichkeiten ausloten und Grenzen leichter überschreiten können als durch ein Agieren als Einzelperson. Zugleich wählen die Künstlerinnen mit der gemeinschaftlichen Autorschaft bewusst eine Herangehensweise an die Werkproduktion, die dem hierarchisch strukturierten, auf Namen und Geniekult ausgelegten Kunstmarkt entgegenläuft.

Anders als bei älteren feministischen Akteurinnen, die radikal, aber zum Teil auch spröde und verkrampft ihre Rechte eingefordert haben, handeln die eingeladenen Kollektive in der Tradition der Guerrilla Girls mit einem verstärkt humorvoll-spielerischen Gestus. Dies ermöglicht einen niederschwelligeren Zugang zu einem Thema, das in Zeiten von Genderstudies auch bei vielen Frauen und Studentinnen noch auf Vorbehalte und Berührungsängste stößt. An der Humboldt-Universität erhält die Frage der Gleichberechtigung zudem besondere Aktualität, da zeitlich parallel die erste weibliche Wissenschaftlerin, die jüdische Kernphysikerin Lise Meitner (7.11.1878 – 27.10.1968), mit einer Skulptur im Ehrenhof der Universität geehrt wird.

Female Intervention versammelt Kunstwerke verschiedenster Medien (Performance, Video, Fotografie, Malerei, Skulptur und Installation), die kritisch und humorvoll weibliche Rollenzuschreibungen untersuchen, auf Diskriminierung aufmerksam machen, das Kunstsystem dekonstruieren oder die traditionell männerdominierte Geschichtsschreibung um einen weiblichen Blickwinkel erweitern. Zudem präsentiert die Ausstellung Dokumentationsmaterial von öffentlichen Aktionen und Performances der Künstlerinnen und bietet darüber hinaus mit dem interaktiven Archiv der Künstlerinnengruppe ff eine Art alternative Bibliothek zur zeitgenössischen Kunst: mit dem Fokus auf weibliche Künstler und feministische Literatur. Damit erhält der Lichthof der Humboldt-Universität die Atmosphäre eines Studiolo und lädt zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema ein.

Die begleitende Publikation gibt es hier.

Rahmenprogramm

Als Rahmenprogramm sind während der Eröffnung am 24. Juni eine Performance von ff sowie zur Finissage am 18. Juli eine Podiumsdiskussion zur derzeitigen Lage von Künstlerinnen und Kunsthistorikerinnen geplant.

Für Student*innen bieten Stoll & Wachall einen zweitägigen Workshop an, in dem das Künstlerinnenduo die Teilnehmer*innen spielerisch zu einem sicheren Auftreten und mehr Selbstbewusstsein trainiert (7./8. Juli 2014, je 17.00 – 20.00 Uhr).

Ferner wird Susanne Husse, Kulturforscherin und Kuratorin (Dissident Desire), ein Künstlergespräch mit Emma Haugh und Alex Martinis Roe über die Arbeiten Imaginative Dissonance beziehungsweise A story from Circolo della Rosa führen (10. Juli, 19.00 Uhr, mit Filmscreening). Parallel wird im Foyer des Hauptgebäudes die Tondokumentation der Performance ff-words präsentiert.

Öffentliche Führungen: samstags 15.00 Uhr u. n. V.

24.06.2014, 19 – 22.00 Uhr: Vernissage mit Performance von ff

7./8.07.2014, je 17.00 – 22.00 Uhr: Performance-Workshop mit Stoll & Wachall für Student*innen

10.07.2014, 19.00 Uhr: Filmscreening und Künstlergespräch zwischen Emma Haugh, Alex Martinis Roe und Susanne Husse/Dissident Desire & Präsentation einer Performance-Doku von ff

18.07.2014, 18.00 – 22.00 Uhr: Finissage mit Podiumsdiskussion zwischen Birgit Effinger (Goldrausch Künstlerinnenprojekt), Julie August (Frauenmuseum Berlin) und Elena Zanichelli (Leuphana Universität Lüneburg)

Künstler*innen

3 Hamburger Frauen
Der Strich
Die bösen Mösen
ff
Guerrilla Girls
Stoll & Wachall

Kuratiert von Conny Becker.

Ermöglicht wird die Ausstellung durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft, des Vereins zur Förderung des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte e.V., der Norwegischen Botschaft, des Bezirkskulturfonds Mitte und des Neuen Berliner Kunstvereins.

Besonderer Dank gilt Dr. Angelika Keune, Prof. Dr. Susanne von Falkenhausen, Dagmar Oehler und Lorenzo Sandoval/Dissident Desire für die Ausstellungsarchitektur.

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