uninternet:identities

uninternet:identities

16.07.19, 14.00 – 20.00 Uhr

Ziegelstraße 4, Humboldt-Universität zu Berlin

Ausstellungsplakat
uninternet © Charlotte Hansel
© graphic design by Charlotte Hansel in collaboration with Susi Hinz

uninternet:identities ist eine Ausstellung über Identität(en), Repräsentation, Zugehörigkeit und Ausgrenzung im digitalen Raum. Unter Berücksichtigung verschiedener kultureller Perspektiven werden hier Selektionsmechanismen im Internet anhand medienkünstlerischer Positionen verhandelt.

Das Internet, eine global umfassende Matrix, ist sowohl die größte Informationsdatenbank der Menschheitsgeschichte, als auch eine Plattform für vielfältige und kulturelle Produktionen. Für die Generation junger Medienkünstler*innen ist sie darüber hinaus der Ausgangspunkt breitgefächerter Auseinandersetzungen mit Repräsentation, Nutzungsweisen und Möglichkeiten sowie Grenzen individueller und kollektiver Zugänge. Kann das Internet eine befreiende, weil Handlung ermöglichende Erfindung sein, die hierarchische Grenzen verschiebt? Werden hier Möglichkeiten geschaffen, die innerhalb analoger Realitäten aufgrund gesellschaftlicher und politischer Barrieren unvorstellbar sind? Oder werden in den Weiten des World Wide Web womöglich Hierarchien reproduziert, die in der realen Welt bereits seit Jahrhunderten existieren?

Wo digitale, politische und kulturelle Ebenen in den hier gezeigten künstlerischen Positionen aufeinandertreffen, entsteht ein Schmelztiegel virtueller Kommunikationsformen. Hier werden Widerstände manifestiert, Identifikationspraktiken und Repräsentationsformen gesucht und abstrakte Zukunftsvisionen verhandelt. Während einige Künstler*innen ihre eigene Position und Repräsentation im Internet hinterfragen, erforschen andere, inwieweit klassifizierende Faktoren wie Religion, Gender und Hautfarbe in den „virtual space“ hineinwirken.

Das Internet selbst, seine Ästhetik, die Vision eines grenzenlosen Möglichkeitsraumes sowie seine real existierenden Schranken finden in der Ausstellung uninternet:identities, die im Rahmen des Ausstellungsfestivals unselect für einen Tag zu sehen sein wird, eine breite Verhandlungsebene. Die Ausstellung fragt danach, ob Selektion im Internet tatsächlich nur auf Grundlage unserer eigenen Entscheidungen gestaltet ist, oder ob diese, ohne dass wir es bemerken, für uns und sogar gegen uns passiert?

Wie selektieren wir das Internet – und wie selektiert es uns?

 

Rahmenprogramm

 

Dr. Steffen Köhn vom Institut für Visuelle und Medienanthropologie (FU Berlin): „No Internet – No Problem. Unpacking Cuba’s offline data sharing network El Paquete Semanal“

 

Künstler*innen

Hanne Lippard
Jonas Lund
Brooklyn J. Pakathi
Tabita Rezaire
Bogosi Sekhukuni

 

Kuratiert von Susi Hinz, Mette Kleinsteuber und Agnesa Schmudke

 

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